am 3.3.1930 wurde Elisabeth in Königshütte in Oberschlesien geboren. Sie verbrachte eine schöne Kindheit mit ihrem Bruder Bernd bei ihren Eltern Klara und Heinrich. Bald begann der Krieg und mit ihm die traumatisierenden Erlebnisse von Liesel. Mit 15 musste sie erleben, wie ihr Vater nach Russland verschleppt wurde, dort dann als vermisst blieb und die Russen ihre Mutter Klara von der Straße aus wegholten. Nach 7 Wochen kam Klara als gebrochene Frau mit Wassersucht und weißen Haaren heim. Ein Jesuitenpater verhalf ihrem Bruder Berns die Ausreise nach Westdeutschland und sie sorgte sich um ihre kranke Mutter, Als Bürogehilfin begann ihre berufliche Laufbahn in Polen.
1955 heiratete sie ihren Mann Alfred und am 1.3.56 wurde ihr Sohn Michael geboren.
Im September 1956 verstarb ihr Mann Alfred plötzlich und unerwartet an einem plötzlichen Herztod.

1958 übersiedelte Liesel mit Michael und Mutter Klara nach Biberach/Riß.
Dort wohnte sie bis 1988. Diese Jahre waren sicherlich die glücklichsten ihres Lebens.
Urlaube in Bonn, Kloster Himmerod, Wien und Zermatt waren Highlights in einem arbeitsreichen Leben. Den Unterhalt als alleinerziehende Mutter verdiente sie als Sachbearbeiterin im Rechnungs- und Personalwesen bei den Vollmer-Werken.
Der Bruder ihres Mannes Alfred und ihre Cousin Paul waren ihr in dieser Zeit wichtige Stützen und auch für Michael Ersatzvater bzw. Berater.
1988, als frische Rentnerin, zog sie mit ihrer Mutter nach Meckenheim. Dort kümmerte sie sich um sie und den Sohn mit der jungen Familie (Katrin 31J, Fabian 3J., Kristin 1J.)
Sie engagierte sich in der Kirchengemeinde und mit dem Bibelkreis unternahm sie beeindruckende Reisen nach Israel und Lourdes.
Das Wohl der Familie hatte immer oberste Priorität, jedoch waren eine nicht greifbare allgegenwärtige Sorge und Angst immer präsent.
Noch zwei Umzüge hattest du zu bewältigen: 2016 vom Zypressenweg in den Baumschulenweg in deine Eigentumswohnung und 2021 in das St. Vinzenz-Haus in Bad Godesberg.
Mehr und mehr ließen die Kräfte nach, aber Uroma Liesel hatte große Schwierigkeiten Hilfe anzunehmen.
Als am Ende die Kraft erschöpft war, war ihr Tode Gnade, den sie im festen Glauben schon längere Zeit eingefordert hatte.
Sie schlief in den Morgenstunden des 7.März 2022 friedlich ein.
Ein bewegtes leben endet auf dem Waldfriedhof in Meckenheim.


Abschiedsworte des Sohnes:
Liebe Mutti,
ich erinnere mich gern an die Zeit, in der wir zusammen mit Oma Klara in Biberach wohnten.
Morgens um halb Sieben sind wir oft gemeinsam die halbe Stunde vom Weißen Bild in die Stadt gegangen, ich habe dich bei den Vollmer-Werken verabschiedet und bin dann weiter zum Wieland-Gymnasium gelaufen. Viel Zeit, miteinander zu reden, die Zeit in Biberach, in der wir uns am Nähesten waren.
Fast jeden Sonntag hast du Kaffeekränzchen für deine Freundin Tante Toni und Freundinnen von Oma Klara organisiert und ich durfte die Damen mit Gesang zur Gitarre erfreuen.
Im Kloster Himmerod haben wir mit Bruder Matthias, meinem Onkel Paul auf der Terrasse der Klostergaststätte gesessen und er hat mir – auf deine Bitte hin – die Vorteile einer soliden Schulausbildung gegenüber einer unsicheren Zukunft als Skirennläufer nahe gebracht. Emotional wurde es dann immer, wenn wir zusammen schwermütige Lieder gesungen haben.
Ich erinnere so manch feuchtfröhlichen Abend mit Ewald im Chalet in Zermatt, den du, zusammen mit Astrid, nach eurem gemeinsamen Langlauf, für uns Männer vorbereitet hattet.
Die perfekte Gastgeberin war deine Lieblingsrolle, dies könnten die Freundinnen deiner Mutter, aber auch heute Anwesende bezeugen.
Ich habe dich einerseits als starke Persönlichkeit in Erinnerung, aber andererseits immer sorgenvoll.
Du trugst die Verantwortung und deine Prämisse war, stets das Beste für mich und Oma Klara zu erreichen.
Auch noch in Meckenheim hatte immer das Wohl deiner Familie für dich oberste Priorität, jedoch waren eine nicht greifbare, allgegenwärtige Sorge und Angst immer präsent.
Mehr und mehr ließen deine Kräfte nach, aber du hattest große Schwierigkeiten Hilfe anzunehmen, obwohl wir dir stets versicherten, dass wir nur all das Gute zurückgeben wollten, was du uns hast zu Gute kommen lassen.
Als am Ende die Kraft erschöpft war, war dein Tod Gnade, die du in deinem festen Glauben schon längere Zeit eingefordert hattest. Mir bleiben die schönen Erinnerungen und überdecken mehr und mehr die Trauer, die mich bedrückt.